Snatchen lernen! warum und wie? Teil 3
Was bedeutet Sicherheit im Kettlebelltraining
Was hat dein Umfeld damit zu tun
Warum ist Trainingssicherheit = Leistungsfähigkeit
und kannst du sicher trainieren wenn du Muskelkater hast?
...darum soll es in diesem dritten Teil gehen!
Der dritte Teil der Blogreihe Snatchen lernen warum und wie trifft so ziemlich auf alle Kettlebellübungen und nicht nur auf das Snatchen zu!
Fitnesstauglichkeit ärtzlich abklären lassen
Grundsätzlich gilt zu deiner eigenen Sicherheit : Du solltest deine Fitnesstauglichkeit immer ärtzlich abklären lassen bevor du mit dem Kettlebelltraining beginnst! besonders bei Erkrankungen oder (Vor-)Verletzungen. Kettlebelltraining, besonders Ballistikübungen wie das Snatchen, kann sehr intensiv werden. Für all die Trainer unter euch: Als Trainer solltest du das auch unbedingt mit deinem Klienten vor Trainingsbeginn absprechen und sie oder ihn falls nötig an einen Fachmann verweisen. Trainer sind (meistens) keine Ärzte! und sollten auch dementsprechend keine Diagnosen stellen oder Heilversuche unternehmen oder Verletzungen und Krankheiten gar ignorieren!
Sicheres Trainingsumfeld
Snatch- und auch jedes andere Kettlebelltraining benötigt „Sicherheitsabstand“ zu anderen Personen und Dingen und bestenfalls ein bruchsicheres Umfeld! Du solltest also ausreichen Platz um dich herum haben, wenn du mit Kettlebells trainierst. Wenn dir die Kettlebell mal entgleitet, beim Snatch, beim Swing, beim TGU kann das für andere Personen gefährlich werden. Es gibt irgendwo im Netz ein Snatchvideo von meinem sehr geschätzten und sehr starken und fitten Trainerkollegen & Oldtime Strongman Frank Delventhal, wie er beim Snatchtraining in seiner Wohnung die Kugel verliert und ein Regal zu Bruch geht! Ja du lachst jetzt, seine Frau fand es galub ich nicht so lustig! Ein Regal ist eine Sache, aber wenn du im Studio oder mit anderen Personen trainierst ist das nochmal eine andere Sache und leider musst du hier oft für deine Mitmenschen mitdenken. Denn Menschen die sich in deiner Nähe aufhalten, zum Beispiel im Fitnessstudio und sich nicht mit Kettlebelltraining auskennen unterschätzen oft die Gefahr und laufen durch dein Trainingsfeld oder stellen sich zu nah an dich heran während des Trainings! In dem Fall gilt: Nicht nur ärgern sondern Mund aufmachen, bevor jemand verletzt wird!
Unebener oder rutschiger Boden kann gefährlich werden, den solltest du also eher meiden.
Stolperfallen sollten ebenfalls vermieden werden, das heißt Dinge und Kettlebells, die beim Training nicht unmittelbar benötigt werden, solltest du aus dem Weg räumen.
In der sonne zu trainieren ist total schön aber du solltest bitte nichtdirekt ins blendende Licht schauen! Vermutlich kannst du deine Kugel nicht sehen und sie könnte dir runterfallen. Manchmal blenden auch Studiolichter, also mach vor dem Training mal einen Test und schau nach oben!
Gemütliche Kleidung
Es gibt ja nichts schlimmeres als ungemütliche oder zu enge Trainingsbekleidung! Wenn irgendwo was ziept oder zu eng ist, die Hose deinen halben Hintern oder Bauch freilegt, willst und kannst du dich nicht vernünftig bewegen!, deine Technik wird ohne Frage leiden (und dein Spaß auch). Sexy ist super aber funktional ist besser und sicherer! Also zieh dir was gemütliches an zum Sport!
Konzentration
Konzentration ist das A und O und fällt im Prinzip noch mit unter das Thema Trainingssicherheit. Wenn du mit deinem Kopf nicht bei der Sache bist, lass die Kugel lieber stehen!
Auch Ablenkung verursacht größtmögliche Verletzungsgefahr.
Verletzungen sind vorprogrammiert, wenn du der Meinung bist dich während einer Übung mit jemandem unterhalten zu müssen. Das gilt auch für Gespräche mit dem Trainer! Übungen sollten immer erst zu Ende geführt und die Kettlebell sicher abgestellt werden, bevor du andere Sachen machst! Selbst wenn du irgendwas vergeigst oder vielleicht eine andere Übung ausgeführt hast als du eigentlich ausführen wolltest, solltest du dir unbedingt angewöhnen die Kettlebell ordentlich und sicher abzustellen und dann neu zu starten!
Auch tust du dir sicher keinen Gefallen, wenn du müde trainierst. Dann ist die Konzentration oft einfach nicht ausreichend vorhanden und du bist mit Mobi und Entspannungstraining wahrscheinlich besser bedient. Jaja manche Menschen wachen auch durch Training auf! Das liegt natürlich in deinem eigenen Ermessen! Mach dir einfach bewusst ob du mit dem Kopf bei der Sache sein kannst oder nicht!
Trainingssicherheit ist gleich Leistungsfähigkeit
Spannend! wie meine ich das denn jetzt?
Ok! Unter das Thema Trainingssicherheit fällt auch wie „sicher“ deine Übungsausführung ist! Es kommt im Endeffekt nicht darauf an wie viel Gewicht du bewegen kannst oder wie viele Wiederholungen du abspulst, sondern wie qualitativ gut die Technik und damit die Bewegungsausführung ist! Diesen Satz kann ich nicht genug predigen! Wie Kettlebellpapst Pavel schon sagte: Bewegungsqualität geht immer über Bewegungsquantität. Deswegen ist der online Snatchworkshop auch so aufgebaut, dass wir erst darauf eingehen wie du dir die geeignete Mobilität und Stabilität für den Snatch aneignest um dann auch auf lange Sicht Spaß am Snatchtraining zu haben! Etwas Gegenteiliges sehe ich leider oft wenn Workouts auf Zeit absolviert werden, wie z.B. im Crossfit. Nicht dass die Crossfit Trainer und Studios dass zwangsläufig propagieren, aber kaum geht die Uhr an geht das Hirn beim Sportler in meiner Erfahrung aus und die Technik den Bach runter. Die Folgen sind Kompensationsmuster (unsaubere Bewegunsgausführung aufgrund mangelnder Beweglichkeit oder Erschöpfung) und Verletzungen oder Verletzungen die sich aus den Kompensationsmustern ergeben. Wenn du eine Übung nicht mit guter Technik und ausreichender Beweglichkeit, sicher ausführen kannst, macht es keinen Sinn auf Gewichte und schon gar nicht auf maximale Gewichte und Reps hinzuarbeiten. Beweglichkeit und Gewichte musst du dir durch gezieltes Training verdienen, hier gibt es keine Abkürzung! Eine langsame Progression die auf qualitativ gute Technik und Bewegung abzielt, ist in meinen Augen die einzige Variante, die auf lange Sicht gesund und stark macht. Ich bin immer sehr sehr stolz auf meine Padawans wenn ich zwei Sachen sehe: 1) Der kompetitive Schweinhund wird Mundtot gemacht und die eigenen Grenzen werden erkannt und akzeptiert!! Das bedeutet zum Beispiel: Gewicht wird bei Erschöpfung oder mangelnder Bewegungsausführung abgestellt, Pause gemacht und dann erst weiter gemacht, wenn die Bewegung wieder sauber ausführbar ist, oder das Training wird beendet weil genau das nicht mehr möglich ist und die Kraft, Konzentration fehlt oder die Muskulatur einfach am Ende ist! Top denke ich mir dann! alles richtig gemacht! 2) Etwas mehr Gewicht und mehr Zeit für ein Training in Kauf zu nehmen und die eigenen Ziele im Auge zu behalten trumpft wenig Gewicht zu nehmen und dafür schneller als die Trainingskollegen mit dem Training durch zu sein ! Denn was andere machen ist deren Sache. Wie meine ich das?: Man kann sich oft und viel selber butuppen, wenn man mit anderen in einen Wettkampf tritt, der nur darauf aus ist die meisten Wiederholungen abzuspulen. Ích kann auch in 7 Minuten einen RKC Komplex mit 12kg abreißen und mich dann super fühlen weil ich das in 7 Minuten unbroken geschafft habe oder ich versuche das mit 18kg und mache dabei ein paar Pausen. Der Unterschied im Trainingseffekt ist immens! Anderes Beispiel: Ich kann 10 Minuten mit 2*8kg im Farmer’s Walk durch die Gegend laufen ohne die Kugeln abzustellen, mit 2*32kg sieht das anders aus, da muss ich ein paar Pausen einlegen! Was wird meine Griffkraft wohl weiter voran bringen?
Der einzige Wettkampf in den DU!!! treten solltest, ist in einen Wettkampf mit dir selbst mit dem Ziel durch jedes Training etwas besser zu werden! AMEN
Solltest du trainieren, wenn du Muskelkater hast?
Ja auch das fällt für mich in gewisser Weise unter das Thema Trainingssicherheit! Wenn etwas weh tut, vermeidet man es! Das heißt, wenn mir Bewegung weh tut, vermeide ich diese und komme wahrscheinlich wieder in ein Kompensationsmuster! Und wir haben ja gerade schon festgestellt, dass Kompensationsmuster eher kontraproduktiv und nicht hilfreich sind um gesund und stark zu werden! Die Antwort ist wie so oft: Es kommt darauf an! Wenn du starken Muskelkater hast würde ich eine Trainingspause einlegen und regenerativ arbeiten, also Sauna, eine warme Badewanne, vielleicht ein bisschen SMR Foamrolling. Wenn du mittelmäßigen Muskelkater hast würde ich dir auch raten regenerativ zu arbeiten und/ oder ein eher leichtes Training zu absolvieren um die Muskulatur aufzuwärmen und bei der Regeneration zu unterstützen. Bei leichtem Muskelkater kann Training schon produktiv sein, ich würde aber auf Maximalkrafttraining verzichten.
Fazit:
Um sicher und effizient mit der Kettlebell trainieren zu lernen solltest du deine Fitnesstauglichkeit immer ärtzlich abklären lassen, auf ein sicheres Trainingsumfeld wert legen und auf deine Mitmenschen achten, ja sogar für sie Mitdenken!! Frag dich immer ob du wach und konzentriert genug bist um mit Gewicht zu hantieren. Trainiere klug ,das heißt lege Wert auf gute Bewegungsmuster und sichere Bewegungsausführung um stark und gesund durch dein Training zu werden und wäge bei Muskelkater ab ob Training produktiv oder kontraproduktiv ist!
Falls du Fragen hast, schreib mir an: doro@weiblichstark.de.
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Deine Doro
Wenn du gerne Snatchen lernen möchtest und weisst nicht wie und wo kann ich dir meinen Online Workshop nur wärmstens Empfehlen! Ganz nach dem Motto FCK Corona!! Nach dem Workshop und dem zugehörogen Trainingsplan bist du dann nicht nur mobiler, stabiler, stärker und viel fitter sondern und das ist ja eigentlich das Ziel: Du kannst snatchen ;) ...und wahrscheinlich siehst du auch nackt besser aus!